Waldbegegnung


Zerbrechlich majestätisch steht es vor mir
Blickt an mich erst mit Angst dann mit Neugier
Ich fühle es mein Herz es spricht
Sehnt sich noch so sehr nach Licht
Sehnen? Vielleicht trachtet es auch
Will von dem Licht einen kleinen Hauch

Unruhig die Hufe geben doch keinen laut
Allwissend der Blick es zu mir schaut
Im Mondlicht da glänzt es das leuchtende Horn
Als Kind des guten scheint es geboren
Schlank und grazil stolz die Gestallt
So steht es vor mir mitten im Wald

Es soll gehen soll verschwinden!
Niemals mehr will ich es finden…
Will tot es sehn ohne Licht
Das allein mein Herze spricht
Bin traurig als es dann nun geht
Als sein letztes Licht verweht

Dies Einhorn voller Unschuld rein
Auch ich will diese Unschuld sein
Will sein wie dieses weiße Herz
Voller Unschuld ohne Schmerz
Voller Güte voller Licht
Voller Schönheit doch so schlicht

Sehe das Einhorn und sehe dann mich
Das Gute das Einhorn, das Böse hier ich
Bin sonst ich fröhlich, gut und rein
Doch reiner als Einhörner kann man nie sein
Ihrer würdig ist allein ein Kind
Denn Kinder noch nicht voller Schmerzen sind

Die Welt sie zeigte mir Trauer und Schmerz
Liebe und hass zogen ein in mein Herz
Ein Kind jedoch die Härte nicht kennt
Alles beim gleichen Namen nennt
Und so lasse ich ziehen dies schöne Tier
Denn bringt sein Anblick nur Trauer mir

von Lichterhexe