Der Traum


….Dunkel, die Schwärze der Nacht die fast stofflich wirkt und nun schwer in der Luft hängt lässt in mir das Gefühl von Angst aufkommen. Eine Angst die nur leicht wahrzunehmen ist aber doch stark genug um sie unmöglich zu übersehen.
Schon oft bin ich diesen Weg gegangen, der sich wie eine Schlange durch die fast undurchdringlichen Wälder schlägt. Nie zuvor aber war diese Furcht in mir. In jedem meiner Schritte scheinen Schreie wieder zu hallen, scheinen mich in einen Abgrund aus Illusionen und dunkelsten Fantasien ziehen zu wollen.
Ich spüre den Wind in meinem Gesicht, sanft streicht er mir über meine Haut. Ich schließe die Augen und verharre einen Augenblick. Ich Atme tief, lausche und versuche mich zu beruhigen. Ich kann hören wie der warme Wind in den Bäumen mit den Blättern spielt, sein leises Spiel mit den Ästen, den Büschen und wie vereinzelnd die Schreie der Tiere durch die Nacht dringen. Sehe in der Dunkelheit meiner geschlossenen Augen Schatten wild umher irren und tänzeln. Schatten, Schemen von Kreaturen weit meiner Vorstellungskraft. Mein Herz schlägt lauter und fester, mit jedem Schlag wächst meine Angst vor dem was dort draußen ist, was ich sehe wenn ich meine Augen öffne….
Mein Atem, kaum zu hören und zu wenig um mich bei Sinnen halten zu dürfen.

Ein Geräusch holt mich in die Wirklichkeit? zurück, ich blicke voller Furcht in dessen Richtung, doch aus dem facettenhaften Bild der Büsche gibt sich nur ein kleiner Mader zu erkennen der auf seiner nächtlichen Streiftour ist.
Ich blicke mich suchend um, erleichtert niemanden zu sehen gehe ich weiter meines Weges.

Der volle Mond erhellt schon bald wieder meinen Weg und entzieht mit seinem Licht einigen verirrten Wolken die Kraft meine Sicht zu trüben. Wolkenbilder erzählen Geschichten von vergangenen Tagen doch meine Unruhe betäubt meinen Geist und lässt mich weiter und weiter laufen. Getrieben von Angst unwirklicher Wesen und monströsen Schatten aus Blättern, Bäumen und Getier erreiche ich endlich mein Ziel….

Die gewaltigen Tore aus festem geäderten Stein scheinen sich fast lautlos zu öffnen, gleich schon zu Beginn kann ich das gleißende Licht erkennen das hinter den Türen wartet. Der schmale Spalt zwischen den Flügeltüren lässt mehr und mehr des Lichtes hindurch dringen. Meine Augen schmerzen und haben Mühe sich schnell genug an die Intensivität zu gewöhnen, doch versagt mein Wille meinen Blick abzuwenden. Die Umgebung, erhellt durch den fast goldenen Glanz ist noch immer nicht zu erkennen. Wo bin ich? Verloren in meinen Fantasien? In meinen Träumen? Was geschieht mit mir? Das Licht fühlt sich warm an, sanft und bekannt. Ich fühle mich geborgen, angezogen wie der Falter vom Lichtschein in der Nacht gehe ich Schritt für Schritt dem Glanz entgegen. Immer mehr habe ich die Empfindung, etwas bekanntes, schönes und wunderbares erwarte mich. Ich kann Schlieren in mitten des Lichtes erkennen. Umrisse einer Frau mit liebreizenden Augen. Lächelnd hält sie mir Ihre Arme erwartungsvoll entgegen. Wer ist diese Frau? Sie ist wunderschön und mir bekannt. Ist als ob ich sie Jahre kenne, Jahrhunderte und drei Tage lang. Warm und vertrauend das Gefühl was in mir erwacht.
Ich steige Stufen empor, mehr und mehr, doch mit jeder Stufe die ich dem Tor näher komme entspringen der Treppe zwei weitere, neue Stufen am oberen Ende und machen es mir scheinbar unmöglich das Ende zu erreichen.
Ich werde schneller in meinen Bewegungen und nehme Stufe für Stufe, nehme mehr Schwung und lasse einige aus. Angestrengt versuche ich zu ihr zugelangen….
Meine Bemühungen reichen nicht aus, als ich die Treppe zur häfte geschafft habe schaut sie mich wieder an, diesmal ist etwas in Ihrem Blick, das ich nicht erkennen kann. Sie senkt die Arme und verschwindet wieder in dem Tor das sie zuvor passierte. Ich komme näher, keine Stufen wachsen aus dem Stein. Doch das Tor schließt sich und als ich das obere Ende erreicht habe hat sich auch das Tor geschlossen und wieder ist es kalt und unbehaglich.
Was ist passiert? Was mache ich hier?
Ich falle und falle, der Boden unter mir scheint in tausende kleine Splitter zu zerfallen und nichts mehr tragen zu können. Bilder jagen an mir vorüber, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vermischt als würde es nur eine Zeit geben. Das Wissen, das quälend auf mir liegt, mich fast erdrückt mit seiner Last!
Wieder sehe ich ein Bild, doch es ist anders, weit unter mir. Ein Wald, grün und tief. Undurchdringlich nur ein kleiner Pfad windet sich wie eine Schlange durch die von Leben gezeichnete Umgebung. Ich falle weiter…..das Bild fängt meinen Sturz…..

……Dunkel, die Schwärze der Nacht die fast stofflich wirkt und nun schwer in der Luft hängt lässt in mir das Gefühl von Angst aufkommen. Eine Angst die nur leicht wahrzunehmen ist aber doch stark genug um sie unmöglich zu übersehen…………

Nightdreams